Unterwegs mit Jesus
(Lukas 8, 22-25)
Er geht auf den Berg um sich zu sammeln
Um Verbindung zum Vater zu spüren
Das Bad in der Menge hat Kraft gekostet
Da kann man sich leicht verlieren
Die Menschen schreien nach Brot und Fisch
Und nach ihm der das Wunder vollbringt
Doch er geht weg von ihrem Tisch
Dorthin wo die göttliche Quelle entspringt
Und vom Geist erfüllt kehrt er zurück
Zu den Jüngern im schwankenden Boot
Sieht die Zweifel die Angst vor dem Untergang
Spürt die tiefe innere Not
Und er reicht seine Hand und das Wunder geschieht
Tiefer Friede kehrt in ihnen ein
Wer das Irdische flieht und das Göttliche sieht
Ist geführt fühlt sich nicht mehr allein
Was die Botschaft uns sagt ist befreiend macht froh
Es erlöst uns von innerer Not
Der Schritt hin zu Jesus ist er erst mal gewagt
Holt die rettende Hilfe ins Boot
Mit Jesus unterwegs sein zu können, das ist ein Geschenk des Glaubens. Für mich ist es auch immer wieder ein Bemühen, die Verbindung zu ihm zu finden. Ich muss mir Zeit nehmen für das "Gespräch" mit ihm. Das gelingt mir mal mehr mal weniger. Aber auch das Lesen und Schreiben, bei dem ich mich mit Glaubensthemen beschäftige, hilft mir, immer wieder auf die Spur zu kommen - etwas zu spüren von der Kraft, die von Jesus Christus ausgeht.
In dem Buch von Ruth Pfau, die in Pakistan die Leprahilfe aufgebaut hat, "Liebe und tu, was du willst", habe ich Gedanken zum Thema "Jesus ist Weggefährte" gefunden.
Sie schreibt:
"Als Begriff bleibt er für mich blass -
Jesus ist Weggefährte
Wenn mich jemand fragen würde, wer Jesus für mich ist, was er mir bedeutet, dann würde ich wahrscheinlich antworten: Das kann ich dir nicht sagen. Versuch`s mal selbst, dann können wir auf gleicher Ebene darüber ins Gespräch kommen!
Jesus ist für mich natürlich Gottes Sohn. Sonst würde ich mich gar nicht darauf einlassen. Jesus wollte in einem existentiellen Sinn begriffen werden. Als Sein, als philosophischer Begriff, bleibt er für mich blass. Als Person nicht. Er ist ein Angebot, das besteht. Wenn man es annimmt, dann geschieht es auch. Wenn Jesus nicht Weggefährte wäre, dann könnte und würde ich auf ihn verzichten.
Das Christentum kann man nicht theoretisch, sondern nur existentiell erfahren. Das Thema "Christentum" hat für mich eine eigene und besondere Qualität. Ein Insider kann mit einem Outsider nicht über dieses Thema reden. Selbst wenn der Insider redet, kann der Outsider nicht verstehen, was der Insider sagt. Das habe ich selber erfahren. Als ich noch Outsider war und einem Insider zuhören wollte, konnte ich es dennoch nicht verstehen.
Wer "außen" ist, muss den Sprung machen. Es gibt keinen anderen Zugang zu dem, der "drinnen" ist. Und vor dem Sprung kann man auch nicht darüber diskutieren - das macht keinen Sinn!
Der christliche Glaube ist nichts anderes als dies: eine faszinierende Möglichkeit, die man anbieten kann. Mehr geht nicht. Springen muss jeder selber. Keiner kann das für einen anderen tun."
Ich erlebe das auch immer wieder: Dass gerade Menschen, die mir nahe sind, mich nicht verstehen (können), wenn ich von meinem Glauben spreche. Es ist eben mein ganz spezieller Weg, den ich auf vielen (Um)wegen gefunden habe, der mich gefunden hat, der aber auch immer noch so manchen Stolperstein für mich hat.
Ich sehe darin eine "faszinierende Möglichkeit", wie Ruth Pfau schreibt.
Aber - es gibt viele Wege zu Gott, zu einem Leben in Frieden und Freude.
Im Hören auf die eigene Lebensmelodie - auf das, was durch jeden einzelnen von uns in dieser Welt "erklingen" möchte, lässt sich dieser Weg finden und hoffentlich auch gehen.