Der Tod - ein natürlicher Teil des Lebens
Aus dem Vorwort des Dalai Lama zu "Das tibetische Buch vom Leben und Sterben" von Sogyal Rinpoche
"...Der Tod ist ein natürlicher Teil des Lebens, und wir alle müssen uns ihm früher oder später stellen.
Ich sehe zwei Möglichkeiten, wie wir mit dem Tod umgehen können, solange wir noch leben. Wir können ihn entweder ignorieren, oder wir können uns der Aussicht auf unseren eigenen Tod stellen und beginnen - indem wir uns eingehend mit ihm befassen - das Leiden, das er uns bringen kann, zu vermindern.
Als Buddhist sehe ich im Tod einen normalen Prozess. Ich akzeptiere ihn als Realität...sehe den Tod eher so, wie man Kleider wechselt, wenn sie alt und abgetragen sind, und nicht als letztes Ende.
Doch der Tod ist nicht vorherzusehen. Wir wissen weder wann noch wie er uns ereilen wird. Daher ist es klug, sich auf ihn vorzubereiten, bevor es so weit ist.
Natürlich wünschen sich die meisten von uns einen friedlichen Tod; es ist auch klar, dass wir nicht auf einen friedlichen Tod hoffen können, wenn unser Leben voller Gewalt ist oder unser Geist die meiste Zeit von Emotionen wie Zorn, Anhaften oder Furcht besessen ist. Wenn wir also gut zu sterben wünschen, müssen wir lernen, gut zu leben: Wenn wir auf einen friedvollen Tod hoffen, dann müssen wir in unserem Geist und in unserer Lebensführung den Frieden kultivieren...
Nicht weniger wichtig als die Vorbereitung auf unseren eigenen Tod ist es, anderen zu helfen, gut zu sterben. Als Neugeborene waren wir alle vollkommen hilflos, und ohne die Güte und Fürsorge anderer hätten wir nicht überleben können. Da Sterbende oft ähnlich hilflos sind, liegt es an uns, sie von Angst und Schmerz zu befreien und es ihnen - so gut wir können - zu ermöglichen, gefasst zu sterben.
In diesem Zusammenhang ist es am wichtigsten, alles zu verhindern, was den Geist des Sterbenden noch mehr verstören könnte, als er ohnehin schon sein mag.
Unser Hauptziel in der Unterstützung von Sterbenden muss es sein, ihnen Gelassenheit zu bringen, und hierzu gibt es viele Möglichkeiten. Man kann einen sterbenden Menschen, der mit spiritueller Praxis vertraut ist, ermutigen und inspirieren, wenn man ihn an seine Praxis erinnert; aber auch schon unser sanfter Trost kann eine friedliche, entspannte Haltung im Geist des Sterbenden bewirken."
(Spirituelle Praxis - das können vertraute Gebete, Lieder, Rituale sein. Gedanken der Versöhnung - wertschätzende Erinnerungen ... )
Das, was dem Leben Sinn verleiht,
gibt auch dem Tod Sinn
Antoine de Saint-Exupery
(s. auch S. 25 Lebensmelodie - Liebesmelodie)
Es ist niemals zu spät
Es ist niemals zu spät mit dem Lieben zu beginnen
Es ist niemals zu spät, fang jetzt an
Mit der Liebe da wird dir dein Leben gelingen
Weil sie alles verändern kann.
Ist die einzige Macht, die erlöst und befreit
Und das Tor zum Himmel erschließt
Denn sie macht uns für die Begegnung bereit
Aus der alles, was ist, sich ergießt.
Schließt uns an an die Kraft, die Unsterblichkeit gibt
Die uns rettet aus Leiden und Tod
Denn nur der, der sich selbst und den anderen liebt
Überwindet die menschliche Not.
Es ist niemals zu spät, fang zu lieben an
Mach dich weit für die Energie
Selbst im letzten Moment ist die Chance nicht vertan
Denn die Liebe versagt sich uns nie.