ImPuls    12/2009

 

"Christ der Retter ist da"

 

Das Geheimnis der Weihnacht

die Kraft der bedingungslosen Liebe

ist der Rettungsanker

für unser in Seenot geratenes

Schiff "Erde"

 

Weihnachtssegen

 

Möge in dieser heiligen Nacht

der Friede dein erster Gast sein,

und möge das Licht der Weihnachtskerzen

dem Glück den Weg weisen

zu deinem Haus

 

Aus Irland

 

 

Immer wieder einmal, und ganz besonders in der Weihnachtszeit, kommt mir ein Text von Angelus Silesius in den Sinn:

"Wär Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, doch nicht in dir, du bliebst noch ewiglich verloren."

Es sind Worte eines Mystikers aus dem 17. Jahrhundert - also eines Menschen, der die Gabe hat, eine geheimnisvolle innere Welt zu schauen.

Als ich diesen Text zum ersten Mal las, hat er mich irritiert, ja sogar beunruhigt.

"Ewiglich verloren sein" - ein schrecklicher Gedanke.

Und da habe ich versucht herauszufinden, was mit diesen Worten wohl gemeint sein könnte.

Wenn die göttliche Liebe, die in Jesus Christus Mensch geworden ist (verkörpert ist), nicht auch in mir zu leben beginnt, dann kann ihre richtungs-weisende und erlösende Kraft nicht in mir wirken.

Wenn die Liebe nicht in mir "Hand und Fuß" bekommt, dann hat sie keine Auswirkung auf mein Leben, dann kann sie mich nicht mit innerem Frieden und innerer Freude erfüllen.

Wenn ich die Leben schaffende Liebe in meinem Leben nicht spüren kann, dann bleibe ich gefangen in meinen menschlichen Begrenztheiten.

Und dabei glaube ich fest daran, dass ich nichts Besonderes tun muss, damit diese schöpferische Liebe in mir lebendig werden kann; ich muss mich nur für sie öffnen, sie einladen und hereinlassen.

Alles andere geschieht dann von selbst.

Ich brauche nur Ja zu sagen zu dieser göttlichen Liebe, die in mir geboren werden will.

Aber mein Ja ist nötig.

Es ist das Ja, das Maria gesprochen hat, als ein Engel ihr die Botschaft von ihrer besonderen Aufgabe gebracht hat.

Es ist das Ja, das Jesus am Ölberg gesprochen hat.

Es ist das Ja, das ich zu meinem Leben sage.

 

 

"Stille Nacht, Heilige Nacht

Gottes Sohn, o wie lacht

Lieb aus deinem göttlichen Mund

da uns schlägt die rettende Stund

Christ in deiner Geburt

Christ in deiner Geburt"

 

 

In der Stille des Herzens Ja zu sagen

Zu dem was da ist was du bist

Das gibt Raum für Gott in dir zu wirken

Was gut für dein Leben ist.

 

Es ist der Geist der Wahrheit und der Liebe

Der für dich nur das Beste will

Den du oft übertönst mit alle dem Getriebe

Willst du wirklich SEIN werde still

Und dann hör auf die Stimme die in dir spricht

Die dich führt auf den besten Wegen

Denn sie spendet deiner Dunkelheit Licht

Wird für dich und die Welt zum Segen.

 

Werde still höre zu und dann geh deinen Weg

Folg der Spur deiner inneren Freude

Und Gott selbst ist es dann der in dir geht

Er führt dich ins Helle und Weite

 

 

(Manchmal tun wir uns schwer mit dem Begriff "Gott". Zu viele Vor-Stellungen verdecken "ihn", entfernen "ihn" von uns, statt "ihn" uns nahezubringen - seine Leben schaffende Kraft, sein erleuchtendes Licht.

Mir hilft da der Satz: Gott ist Liebe - allumfassende, bedingungslose Liebe

 

 

Jörg Zink

Zu-Wendung

 

Die Weihnachtsgeschichte erzählt,

die Hirten auf den nächtlichen Feldern

um Bethlehem hätten ein Licht gesehen

und eine Stimme gehört:

Der heute geboren wurde, der wird euch retten.

Und sie gingen hin und fanden ein Kind.

 

Und als das Kind erwachsen war,

da wandte sich der Mann Jesus

irgendeinem Kranken zu,

fasste ihn an der Hand

und sagte: Sei los von deiner Krankheit.

Und der Mensch wurde gesund.

 

Er wandte sich einem Menschen zu,

der mit seiner Schuld nicht zurecht kam

und sagte: Deine Sünden sind dir vergeben.

Und der Mensch atmete auf.

 

Er wandte sich einem Menschen zu,

der mit seiner Arbeit beschäftigt war,

Tag um Tag, zeigte ihm ein neues Ziel

und sagte: Folge mir nach.

Und der Mensch legte das Alte ab

und ging in ein neues, anderes Leben.

 

Er wandte sich einem armen Kerl zu,

den sie gleich ihm selbst am Kreuz zu Tode quälten

und sagte zu ihm:

Heute wirst du mit mir

im Paradies sein.

 

Er wandte sich einer kleinen Gruppe

seiner Freunde zu, die nach seinem Tode

übrig blieben, sandte sie zu den Menschen

und sagte: Ich bin bei euch alle Tage

bis an der Welt Ende.

 

Und immer geschah in der Zuwendung,

die wir Liebe nennen, Schöpfung.

Es wurde - ein getrösteter Mensch.

Ein gesunder Mensch. Ein freier Mensch.

Ein mutiger.

Eine zuversichtliche Gemeinschaft.

Alles entstand durch das Wort,

das schöpferische, das von Gott kommt.

 

In ihm, diesem Jesus, spricht Gott:

Ich liebe dich, Mensch.

Du bist mir wert.

Du kommst von mir.

Du findest deinen Weg durch diese Welt

zu mir zurück.

Und ich nehme dich auf.

 

Und wenn dein Weg

durch sehr viel Dunkel führt,

dann begegne ich dir

du Mensch im Dunkeln,

und liebe dich. Und rufe dich zu mir.

Und mein Wort ist nicht nur ein Wort.

Es ist das Licht auf deinem Weg

und das Licht über dir. 

 

 

 

Kind/er der Liebe

 

Du bist zu uns in die Welt gekommen

Um uns von der Liebe zum Leben zu erzählen

Du kamst nicht nur zu den Guten und Frommen

Du kommst zu allen die das Leben wählen

Du hast aus den Kräften des Himmels gelebt

Und hast uns damit gezeigt

Wie jedem der seinen Geist erhebt

Die göttliche Kraft sich neigt

Du hast uns dafür ein Beispiel gegeben

Dass selbst im Sterben im Tod

Wenn wir nur versuchen die Liebe zu leben

Uns nichts und niemand bedroht

 

Wir sind aus der ewigen Liebe gekommen

Wir werden in sie zurückgenommen

 

 

Kinder mit ihrer Offenheit und Spontaneität sind dem "Geheimnis der Weihnacht" oft viel näher als wir Erwachsene.

Und sie können uns helfen, das Kind in uns wiederzufinden.

 

Mira Lobe

Hans-Peters schönstes Weihnachtsgeschenk

 

Hans-Peter hatte zu Weihnachten zwei genau gleiche Teddybären geschenkt bekommen, einen von der Großmutter und einen von Onkel Fritz.

"Du kannst ja einen umtauschen", sagte Hans-Peters Mutti.

"Nein!" gab Hans-Peter zur Antwort, "einen werde ich verschenken! Und zwar an einen Jungen, der so alt ist wie ich. An irgendeinen Jungen."

"Und wie heißt der Junge, wo wohnt er denn?"

"Wie er heißt, weiß ich nicht. Und er wohnt...er wohnt...er wohnt in Indien."

Da lachte der Vater: "Wie soll denn der Teddybär nach Indien kommen?"

Hans-Peter dachte nach. Und weil er in Hamburg wohnte, und Hamburg eine Stadt ist, die am Meer liegt und einen großen Hafen hat mit vielen Schiffen, fiel ihm etwas ein: "Gibt es nicht Schiffe, die nach Indien fahren?" fragte er.

"Die gibt es", sagte der Vater.

"Dann bitten wir einen Kapitän, der nach Indien fährt, er möge den Teddy mitnehmen."

"Das machen wir", sagte der Vater, "und verpacke den Teddy gut, denn bis Indien hat er eine weite Reise."

Hans-Peter ging mit Vater zum Hafen. "Liegt hier ein Schiff, das bald nach Indien fährt?" fragten sie.

Ein Matrose wies auf ein Schiff, und so kletterten sie den Laufsteg hoch.

"Guten Tag, Kapitän", sagte Hans-Peters Vater, "mein Junge möchte einem kleinen Jungen in Indien seinen Teddybär schicken. Könnten Sie ihn mitnehmen?"

"Den Teddy oder den Jungen?" lachte der Kapitän. Er hatte weiße Zähne im braunen Gesicht.

"Den Teddy", gab Hans-Peters Vater lächelnd zurück, "den Jungen möchten wir gern behalten."

Der indische Kapitän sagte, er wolle den Teddy gern mitnehmen. Und dann erzählte er, dass er zu Hause in Indien selbst einen kleinen Jungen habe und ob er den Teddy bekommen könnte.

Hans-Peter überlegte. Dann fragte er: "Ist das dein Schiff?"

"Ja, das ist mein Schiff."

"Dann bist du reich", sagte Hans-Peter, "dann kannst du deinem Jungen selbst einen Teddy kaufen. Mein Junge ist nicht reich, der hat keinen Teddy, und er kriegt auch keinen, wenn ich ihm nicht einen schicke."

"Gut", sagte der Kapitän, "es gibt genug arme Jungen in Indien."

Er ließ sich Hans-Peters Namen und Adresse sagen, und dann gingen Hans-Peter und sein Vater nach Hause.

Sie dachten, der Junge in Indien würde einen Brief schreiben, dass der Teddy gut angekommen sei. Aber es kam kein Brief. Auch keine Karte. Nichts, gar nichts. Es verging viel Zeit, und Hans-Peter dachte nicht mehr an den Jungen in Indien.

Es wurde wieder Weihnachten, und eine Stunde vor der Bescherung klingelte es. Draußen stand der indische Kapitän und brachte ein kleines Paket für Hans-Peter und einen Brief. Den musste er übersetzen, denn er war indisch geschrieben:

Lieber Hans-Peter!

Ich habe Dein Geschenk bekommen und danke Dir sehr dafür. Ich schicke Dir ein Tongefäß mit Reis. Lass ihn Dir gut schmecken. Das Gefäß hat mein Vater gemacht. Er ist Töpfer. Außerdem schicke ich Dir noch eine Kette aus bunten Federn. Diese Kette habe ich selbst gemacht. Bei uns gibt es viele Vögel mit solchen Federn.

Es grüßt Dich Dein Freund Sadhu.

Hans-Peter bekam viele schöne Geschenke an diesem Weihnachtsabend. Die schönsten waren für ihn das Tontöpfchen mit dem Reis und die Vogelkette. Er trug die Kette den ganzen Abend und war sehr glücklich, dass er einen Freund in Indien hatte.

 

 

 

We Are The World

 

Es kommt eine Zeit in der jede/r von uns eine gewisse Stimme hört,

einen gewissen Ruf vernimmt und versteht: 

Es gibt nur eine Welt. 

Wir können nicht mehr warten und - Tag für Tag - meinen,

dass irgendjemand das alles bald ändern wird. 

Wir sind alle Teil von Gottes Großer Familie

und kennen die Wahrheit und die Liebe, mehr brauchen wir nicht:

Wir sind die Welt, wir sind die Kinder, es liegt an uns, die Tage heller zu machen. 

Also fang an zu geben!

Wir retten nur unser eigenes Leben,

ja es ist wahr, wir machen die Tage heller, wir - du und ich!

 

Michael Jackson (1958-2009)         

 

 

    

 Winter-Ruhe-Zeit

 (Seite 37) 

 

 

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