Wir leben in einer Zeit des Umbruchs.
Vieles muss sich wandeln, wenn wir uns und unseren Lebensraum nicht zerstören wollen.
Ein neues Bewusstsein ist not-wendig.
Veränderung geschieht durch Erkenntnis und die konsequente Umsetzung dessen, was als gut und richtig erkannt ist - oder durch Leid.
"Die Geburtsstunde des neuen Menschen", so ist der Titel eine Buches von R. Ropers, das er anlässlich des 100. Geburtstages von Pater Lassalle herausgegeben hat.
Der Jesuitenpater Hugo Lassalle, der als "Pionier des Zen für Christen - Brückenbauer zwischen Ost und West - Wegbereiter eines neuen Bewusstseins" bezeichnet wird, lebte viele Jahrzehnte in Japan und hat den Abwurf der Atombombe über Hiroshima aus nächster Nähe erlebt und verwundet und strahlengeschädigt überlebt.
R. Ropers schreibt:
Auf vielen Vortragsveranstaltungen wurde Pater Lassalle immer wieder besorgt nach seinem Hiroshima-Erlebnis befragt, und jedesmal verwandelte er die im Raum spürbare Angst und Furcht in eine strahlende Sicherheit und Furchtlosigkeit. Der jahrzehntelange Übungsweg des Zen hatte Pater Lassalle eine innere Strahlkraft verliehen, welche der Radioaktivität der von außen einwirkenden Atomkraft wirksamen Widerstand zu leisten vermochte. Durch Pater Lassalle erfahren wir eine großartige Ermutigung, zukünftig selbst "radioaktiv zu werden und zu sein", d.h., die innere Strahlkraft zu entwickeln, um durch ein inneres geistiges Kraftwerk den Einflüssen von außen mutig und sorgenfrei entgegentreten zu können. Wir leben derzeit in einer Welt, in der die Menschen wie eine Marionette manipuliert und durch ihr unerschöpfliches Konsumangebot narkotisiert und nahezu willenlos gemacht werden. In diesem Ausgeliefertsein, durch das das innere Kraftpotential verkümmert, sind die Menschen wehrlos den äußeren Einflüssen ausgeliefert. Die Abkehr von falschen krankmachenden Verhaltensmustern und die Umkehr zu einem Neuen Bewusstsein... verleiht dem neuen, "radioaktiven" Menschen seine Würde als "göttlichen Mensch".
"Wäre nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt es nie erblicken;
läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
wie könnt uns Göttliches entzücken?"
(Johann Wolfgang von Goethe)
So manche äußere Einflüsse verdecken unsere Sicht auf das Wesentliche - lasten düster auf unserer Seele.
Wie zäher Nebel, der die Sonne, die immer da ist, verdeckt.
Grauer Nebel wochenlang
lastet düster auf der Seele
die Gedanken angst und bang
jedes Lied stirbt in der Kehle
Sonne macht das Leben bunt
spielt mit ihrem Licht
sie verzaubert Stund um Stund
und befreit die Sicht
schafft die Weite für das Herz
die es braucht zum Leben
und vergoldet selbst den Schmerz
hilft uns weiterstreben
Sonne hinter Nebelschleiern
nah und doch so weit
Sonnengegenwart zu feiern
das geht jederzeit
Sonne die im Herzen brennt
kann kein Nebel mehr verdecken
und den der die Liebe kennt
kann kein Nebel jemals schrecken
Wir sind auf der Erde um lieben zu lernen
doch tun wir viel mehr dafür uns zu entfernen
von dem was das wahre Wesen ist
weil unsere Seele allmählich vergisst
woher sie gekommen wohin sie einst will
vergisst ihren Ursprung vergisst auch ihr Ziel
es wird höchst Zeit uns daran zu erinnern-
sonst wird unser Menschsein ganz elend verkümmern -
dass wir doch ein Ausdruck des Göttlichen sind
dass in uns verborgen das göttliche Kind
das aus uns und durch uns die Welt miterschafft
weil es stets vereint mit der göttlichen Kraft
wir fesseln es und wir zeigen es nicht
darum bleibt es verborgen mit seinem Licht
berauben uns so unsrer wahren Natur
dabei wär`s so einfach - wir bräuchten doch nur
zurückkehrn zu Liebe - die sollten wir lernen
unser Licht würde leuchten in tausend Sternen