Es gibt viele Wege zu Gott.
Einer führt durch die Natur.
(Texte aus meinem Sommer-ImPuls 2010)
Es ist Sommer - und was für einer!
Nach einer langen Regenphase verwöhnt uns jetzt die Sonne.
Das Leben spielt sich wieder mehr im Freien ab.
Wanderungen, Spaziergänge, Radtouren durch die herrliche Natur öffnen uns die Augen für die Wunder der Natur, die uns auf unseren Ausflügen begegnen.
Und wenn wir diese Wunder bewusst wahrnehmen, dann können wir nichts anderes als staunen - über die Vielfalt, über die Farbenpracht, über das Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren. Wie ist das alles entstanden?
Wer hat sich das "ausgedacht"?
Trotz allen Forschens, aller Erkenntnisse und Theorien bleibt es im letzten ein großes Geheimnis, das wir mit dem Verstand nicht erfassen können.
Aber manchmal können wir etwas erahnen -
Dann, wenn wir ganz still werden,
wenn wir diese gewaltige Energie, die "göttliche" Botschaft, die die Natur ausstrahlt, einfach nur auf uns wirken lassen.
Mit leichtem Gepäck (s.Seite 11)
Wie munteres Vogelzwitschern am Morgen
Ist Deine Liebe, Gott
Wie frisches Wasser an einem heißen Tag
Ist Deine Liebe, Gott
Wie gutes Bauernbrot für leeren Magen
Ist Deine Liebe, Gott
Wie eine Rast am Rand des Waldes
Ist Deine Liebe, Gott
Wie ein Spaziergang in den ersten Frühlingstagen
Ist Deine Liebe, Gott
Wie eine Alpenwiese an einem späten Sommernachmittag
Ist Deine Liebe, Gott
(Nach Anton Rotzetter)
Sommerwiese
Roter Klee und Hahnenfuß
Schicken einen Sommergruß
Schmetterlinge schaukeln leise
Bienen summen ihre Weise
Eine Hummel brummt dazu -
Eingerahmt von tiefer Ruh
Ist`s ein Lied erfüllt von Freude
Und es führt mein Herz ins Weite -
Fühl mich mit der Welt verwoben
Fühl mich ewig aufgehoben
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten,
aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."
(Unbekannt)
"Liebet die ganze Schöpfung Gottes!
Sowohl den ganzen Erdball, wie auch das kleinste Sandkorn.
Jedes Blättchen liebet und jeden Sonnenstrahl.
Liebet alle Dinge!
Wenn ihr das tut, so werden sich euch in ihnen die Geheimnisse Gottes offenbaren."
Fjodor M. Dostojewskij
"Die Morgendämmerung ist eine erfrischende Zeit, eine Zeit der Möglichkeit und der Verheißung. Alle Elemente der Natur - Steine, Felder, Flüsse und Tiere - sind plötzlich im klaren Morgenlicht wieder da. Ebenso wie die Dunkelheit Ruhe und Befreiung gewährt, bringt die Morgendämmerung Erwachen und Erneuerung. In unserer Mittelmäßigkeit und Zerstreutheit vergessen wir allzu oft, welch ein Privileg es ist, inmitten eines wundersamen Universums zu wandeln.
Jeden Tag aufs Neue enthüllt die Dämmerung das Mysterium dieses Universums."
John O`Donohue "Landschaft der Seele"
Morgengedanken (Seite 6)
Ein Lieblingsplatz als Zufluchtsort
...Wenn wir einen Platz in der Natur finden, an dem Geist und Herz zur Ruhe kommen, dann haben wir einen Zufluchtsort für unsere Seele entdeckt...
Vielleicht spürt die Natur die Sehnsucht, die in uns ist, die Rastlosigkeit, die uns niemals zur Ruhe kommen lässt.
Wenn wir sie aufsuchen, nimmt sie uns in den Frieden ihrer Stille auf.
Wir gleiten in ihre ruhige Kontemplation und wohnen für eine Weile in der Tiefe ihrer uralten Zugehörigkeit.
Irgendwie scheinen wir eins mit dem Rhythmus des Weltalls zu werden.
Unsere Sehnsucht gewinnt an Klarheit, und neue Kraft erfüllt uns, so dass wir erfrischt ins Leben zurückkehren und unsere Zugehörigkeit zur Welt läutern können.
Die Natur ruft uns zu Frieden und Rhythmus.
Wenn unser Herz verwirrt oder schwer ist, gibt uns ein Tag in der ruhigen Ewigkeit der Natur unseren verlorenen Seelenfrieden wieder.
(John O`Donohue "Landschaft der Seele")
Die Schöpfung ist ein Kunstwerk, über das wir nur staunen können.
Der Schriftsteller Lothar Zenetti beschreibt das so:
"Ich glaube an Gott und ich glaube, dass er ein Künstler ist, ein Erfinder; unbegrenzt sind seine Ideen, alles ist neu, was er macht, und aus erster Hand.
Schön ist es und vielgestaltig und aller Bewunderung würdig.
Die Ordnung der Sterne ist sein Plan.
Wolken und Morgenröte denkt er sich aus.
Jeder Zweig, jedes Blatt ist seine Erfindung, ebenso formt er Fische und Schmetterlinge.
Er gleicht nicht den Bildern, die wir uns zurechtdenken, unseren Begriffen und Definitionen.
Er hätte sonst niemals so eine Welt voller Wunder erschaffen und kaum mehr als eine Sorte Menschen.
Nie gäbe es dieses seltsame Durcheinander von Dichtern, Schönheitsköniginnen, Kellnern und Kirchenvätern, Rockfans und Radrennfahrern, dazu noch Großmütter und Musikanten.
Etwas von allem muss in ihm sein.
Er ist Hirte, ein Liebhaber, Mutter und Vater, ein Kinderspiel.
Geheimnis lautet sein Name und immer: der Andere.
Er wohnt in der Wolke, im Wort, in der Stille.
Er sät seine Hoffnung unter die Armen.
Im Herzen der Liebenden ist er, inmitten der Welt.
Gepriesen sei sein herrlicher Name!"
Ein Text, der die poetische Seite in mir anspricht -
die intellektuelle Seite in mir fragt nach, was der Dichter mit diesen Bildern wohl ausdrücken könnte.
Entsteht alles aus den "Gedanken" Gottes,
aus dem schöpferischen Geist, der in der Welt und in allen ihren Geschöpfen lebendig ist,
und durch den JEDER VON UNS die Welt auf eine ganz individuelle Weise
STÄNDIG MITGESTALTET und MITERSCHAFFT ---?
Erwachen (Seite 4)