Einige Passagen meiner Lebensmelodie - vor allem meine Begeisterung für die Natur und für spirituelle Themen - sind wohl schon von meinen Vorfahren komponiert worden. Da gab es viele Förster, Patres und Klosterfrauen. Wahrscheinlich habe ich mich deswegen schon als Kind für Religion und Philosophie interessiert, obwohl meine sehr konservative religiöse Erziehung nicht gerade "attraktiv" war.
Ich habe dann auch einige Zeit gebraucht, bis ich eine für mich stimmigere und lebensfördernde Spiritualität gefunden habe - nicht zuletzt auf Umwegen über andere Religionen, vor allem den Buddhismus.
Seit einigen Jahren bin ich wieder im Christentum angekommen. Das, was mich an der christlichen Kirche stört, kann ich unter dem Begriff "Menscheln" einordnen und abhaken.
Ich finde es aber auch jammerschade, dass durch dieses manchmal lebenshemmende oder sogar lebenszerstörende "Menscheln" viele wertvolle Aspekte nicht genügend gewürdigt werden können und viele suchende Menschen keinen Zugang zu den "Schätzen" dieser Religion finden.
Denn ich glaube, es ist kein Zufall, dass das Christentum sich vor allem in den westlichen Kulturen ausgebreitet hat - wahrscheinlich passt es am besten zu unserer Mentalität, zu unserem Denken. Das hat sich inzwischen allerdings so erweitert, dass auch andere Denkweisen darin ihren Platz finden können.
Es wäre schön, wenn es noch mehr zu einem echten Austausch zwischen den Religionen kommen würde und wenn wir uns gegenseitig dadurch bereichern würden.
Was mich fasziniert an der christlichen Spiritualität, ist die Person "Jesus Christus".
Ein Mensch aus Fleisch und Blut, der aus der innigen Verbindung mit dem Göttlichen gelebt hat und aus dieser Beziehung die Kraft erhalten hat, das, was er im Innersten als seinen Auftrag gespürt hat, in die Welt zu bringen.
Um nichts anderes geht es doch in jedem einzelnen Leben. Immer wieder die Verbindung mit dem innersten Sein zu suchen, die eigene Aufgabe in diesem Leben zu erspüren und sich damit in die Welt zu bringen.
Und Jesus hat sich dabei als "Mittler", als Weg, Wahrheit, Leben angeboten.
Er wird zum konkreten inneren "Ansprechpartner" für mich, wenn ich in Gefahr bin, mich in den Weiten philosophischer und theologischer Gedanken (die ich nun mal gerne denke) zu verlieren.
Gott sei Dank!
Gott ist die Liebe und wo Liebe ist, da ist Gott - das ist die erlösende Botschaft Jesu. Für diese Botschaft hat er gelebt, für diese Botschaft ist er gestorben. Und in dieser Botschaft lebt er immer weiter für uns und mit uns, wenn wir das wollen. Und wenn wir eine Beziehung zu ihm aufbauen, dann können wir auch die Kraft spüren, die daraus fließt.
Kinder der Liebe
Du bist zu uns in die Welt gekommen
um uns von der Liebe zum Leben zu erzählen
du kamst nicht nur für die Guten und Frommen
du kommst zu allen, die das Leben wählen
du hast aus den Kräften des Himmels gelebt
und hast uns damit gezeigt
wie jedem, der seinen Geist erhebt
die göttliche Kraft sich neigt
du hast uns dafür ein Beispiel gegeben
dass selbst im Sterben, im Tod
wenn wir nur versuchen, die Liebe zu leben
uns nichts und niemand bedroht
wir sind aus der ewigen Liebe gekommen
wir werden in sie zurückgenommen