Sinn und Sinnlichkeit

 

Die Frage nach dem Sinn des Lebens -

 

immer wieder begegnen wir in unserem Leben dieser Frage.

Ganz besonders dann, wenn Krisen, Krankheiten, Lebensübergänge unser gewohntes Leben nicht mehr funktionieren lassen.

Wenn die Seele dann keine Antwort findet, besteht die Gefahr, dass sie in die Sinnlosigkeit abstürzt, in einen Zustand, der sich oft als Depression zeigt - und hinter ihr versteckt.

Was ist der Sinn meines Lebens, der Sinn allen Lebens?

Gibt es ihn überhaupt?

Und wenn ja, wo und wie kann ich ihn finden?

Fragen, auf die jeder nur seine ganz persönliche Antwort finden kann.

 

Lebens-Sinn

 

Den Sinn deines Lebens

den suchst du vergebens

wenn du es nicht lebst

und nicht danach strebst

in dir zu entdecken

zum Leben zu erwecken

was in dich gelegt

dich leitet und trägt

dich lenkt und dich führt.

 

Hast du`s jemals gespürt?

 

Werde still höre zu

komm im Herzen zur Ruh

und dann kannst du es spüren

und dann kann es dich führen.

 

 

spüren

 

einfach spüren

was ist in dir

es wird dich führen

ins Jetzt und Hier

es lässt dich dein eigenes Wunder sehen

es lässt dich das Wunder des Lebens verstehen

 

spüren wo ich stehe

spüren wohin ich gehe

und die Spur verlassen

oder der Spur folgen

oder den Weg neu spuren

 

das Leben lässt mich spüren

was dran ist

 

 

 

Der Sinn des Lebens ist des Lebens Ruf

Du kannst antworten oder nicht

Und es hilft dir dabei die Kraft die dich schuf

Sie ist dein wahres Gesicht

 

Ruf - Berufung - Beruf?

Liegt da der Sinn des Lebens?

Ich glaube schon. Zumindest zu einem großen Teil.

Wenn wir hören können, was in uns ruft, wenn wir spüren, wozu wir berufen sind - und wenn wir das auch noch in unserem Be-ruf leben und in die Welt einbringen können, dann spüren wir in uns eine Kraft, die uns mit Freude und Frieden erfüllt.

Der "innere Ruf" kann sich im Lauf eines Lebens ändern - dann gilt es, sich wieder neu zu orientieren und vielleicht neue Wege zu gehen.

"Sinn" leitet sich übrigens ab von "sinan" - gehen, fahren, erfahren.

Einen Weg gehen, mich darauf immer wieder ausrichten, orientieren, indem ich nach innen höre, indem ich nachspüre, ob der Weg für mich noch stimmt.

Ich kann den Weg, die Antwort auch verweigern - Gott hat uns Menschen die Freiheit gegeben - aber ich werde dabei sicher nicht glücklich und zufrieden sein.

Und ich kann den Weg aus den Augen und aus dem Herzen verlieren.

Da ist es gut zu wissen, dass die "Kraft, die mich schuf" immer an meiner Seite ist und mir hilft, wenn ich mich für sie öffne. 

 

Sinn und Sinnlichkeit

 

Der irische Philosoph und Dichter John O`Donohue schreibt dazu in seinem Buch "Anam Cara" (d.h. Seelenfreund):

 

"...Zu lange haben wir geglaubt, das Göttliche sei außerhalb von uns. Dieser Irrglaube hat unsere Sehnsucht auf katastrophale Weise überbeansprucht... Wenn wir glauben, dass der Körper in der Seele lebt und dass die Seele geweihter, göttlicher Boden ist, dann ist uns das Göttliche vollkommen gegenwärtig - so nah wie unser eigenes Selbst...

Sinnlichsein bedeutet in Gegenwart seiner eigenen Seele zu sein...

Jede Seele ist anders gestaltet... Unserer Seele kennt die geographischen Gegebenheiten unseres Schicksals ganz genau. Nur sie besitzt die Landkarte unserer Zukunft, und deshalb können wir dieser indirekten, abgewandten Seite unserer selbst unbesorgt vertrauen... sie wird uns einen sanften, zwanglosen Rhythmus für unsere spirituelle Reise lehren. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für diese "Seinskunst"...

Unsere Sinne sind großzügige Pfade, auf denen wir heimgelangen können. Durch Achtsamkeit auf unsere Sinne kann eine Erneuerung, ja eine vollkommene Veränderung unseres Lebens zustande kommen...

Unsere Sinne sind gleichsam große Poren, die die Welt in uns hereinlassen.

Solange wir in die Weisheit unserer Sinne eingestimmt bleiben, werden wir niemals zu Verbannten in unserem eigenen Leben werden." 

 

 

 

 

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