Beten und Vertrauen
"...Das Gebet ist keine Bestellung, die wir aufgeben und von der wir erwarten können, dass sie ausgeführt wird.
Das Gebet heißt, sich auf das Leben der Welt, auf die Liebe einzustimmen, auf die Kraft, die die Sonne, den Mond und die Sterne bewegt. Wir können unser Herz dem Tao des Alls verschließen, und weil wir das so oft tun, reißen Entfremdung und mangelnder Friede die Welt auseinander. Aber in dem Maß, in dem wir uns auf den Lebensfluss und auf unseren Lebensatem einstellen, können wir sogar in einer entfemdeten und zerissenen Welt friedlich leben. Im selben Maß wird auch die Welt friedlicher. Gott arbeitet mit und in uns.
Und wie ich bereits sagte, geht es nicht darum, was unser Gebet bei Gott bewirkt, sondern wie wir selbst durch die Begegnung mit Gott im Gebet verändert werden." (David Steindl-Rast)
"...Ein vertrauensvolles Warten ist eine wahrhaft inbrünstige Form des Betens." (David Steindl-Rast)
"Letztlich haben wir die Wahl, im Urvertrauen zu leben und das Universum als das Zuhause anzusehen, das Gott für uns gemacht hat, oder in Angst und Misstrauen zu leben. Wir müssen uns entscheiden, Das ist die wichtigste Entscheidung, die wir jeden Tag, den wir erleben, treffen. Wenn wir vertrauen, sind wir in Frieden, wenn nicht, werden wir es nie sein." (David Steindl-Rast)
(s.auch S. 23 und 85)
Wenn ich bete
vertraue ich mich einer anderen Wirklichkeit an
einer Kraft die größer ist als meine eigene
und das ist die Rettung
ich stehe nicht mehr unter dem Druck
meines eigenen begrenzten Denkens
unter dem Druck alles selbst bewältigen zu müssen
dieser Druck verhindert
dass die göttliche Kraft
die in jedem von uns zu Hause ist
wirken kann
dass ich die göttlichen Gedanken wahrnehmen kann
sich betend öffnen ist ein Weg in die Freiheit
ein Weg in die göttliche Dimension
die mich umgibt und durchdringt
und in der ich geborgen bin
wie einst als Kind im Mutterleib
Wir sehen so weit unser Auge reicht
Gott sieht so weit die Liebe reicht
Unendlich weit